Albrecht aus dem Hause Habsburg , Herzog von Österreich , möchte der Nachfolger seines Vaters als König werden, nachdem seine Versuche König von Ungarn zu werden gescheitert sind. Nach mehreren kriegerischen Auseinandersetzungen mit Rivalen um die Krone wird Agnes mit Andreas, der mittlerweile König von Ungarn ist, verheiratet, um Albrechts Pläne zu unterstützen. Darauf wurde Agnes ihr ganzes Leben vorbereitet, immer im Dienste der Familie zu leben und zu handeln. Agnes wird zwar zur Königin von Ungarn gekrönt, aber die Ehe entwickelt sich anders als erwartet. Andreas sieht sie nicht als Partnerin, lässt aber Agnes Freiheit in kirchlichen Dingen. Zu ihrem Leidwesen kann sie Andreas keinen Erben schenken. Nach nur zwei Jahren Ehe stirbt erst Agnes Schwiegermutter und kurz darauf König Andreas. Es wird von Giftmord gemunkelt. Agnes und ihre Stieftochter die kleine Elisabeth sind in der Burg Ofen nicht mehr sicher und fliehen mitten im Winter nach Wien zurück in die elterliche Hofburg. Das weitere Schicksal von Agnes sowie Elisabeth ist ungewiss, da die politische Lage unübersichtlich ist und deshalb kein passender Ehemann ausgewählt wird. Agnes, weiterhin Königin von Ungarn, unterstützt ihre Eltern in der Verwaltung der Vorlande und reist in das heutige Südbaden. Hier wird sie nicht mit offenen Armen empfangen, denn ihr Onkel glaubt, er sei der rechtmäßige Herrscher und Albrecht ist nicht beliebt. Agnes lässt sich nicht beirren, plant die Gründung eines Frauenkloster und unterstützt ärmere Kloster. Besonders die Frauenklöster lagen ihr am Herzen, denn sie waren der einzige Zufluchtsort für Frauen und der einzige Ort, an dem sie Zugang zu Bildung haben. Ihr war auch deren wirtschaftliche Unabhängigkeit wichtig, damit sie nicht unter die Vormundschaft männlicher Klöster gerieten.
Aus heutiger Sicht ist nicht nachvollziehbar, warum für Agnes keine neue Heirat arrangiert wurde. Den Eintritt in ein Kloster hat sich trotz ihrer Frömmigkeit stets abgelehnt, sondern hat sich weiterhin in den Dienst der Familie gestellt.
Das Buch liest sich zeitweise wie ein Krimi. Besonders bei der Flucht nach dem Tod des ungarischen Königs habe ich mehrmals um Agnes und Elisabeths Leben gefürchtet oder um ihre Freiheit. Es muss sehr niederschmetternd für Agnes gewesen sein, als Königin von Ungarn wieder in ihr altes Zuhause zurückzukehren und darauf zu warten, was über sie beschlossen wird. Zu ihrem Glück erkennen ihre Eltern ihre Fähigkeiten und binden sie aktiv in das politische Geschehen ein. Ich bin sicher, Agnes wäre auch heute eine erfolgreiche Geschäftsfrau . Sie hat für damalige Verhältnisse eine gute Bildung erhalten. Sie war intelligent, interessierte sich politische Zusammenhänge und war in der Lage langfristig und strategisch zu planen und dabei mögliche Probleme im Blick zu behalten. ich kannte Agnes vorher nicht, bin aber froh, dass ich sie kennengelernt habe, ist sie doch ein gutes Beispiel dafür, dass es schon immer Frauen gab, die hervorragendes geleistet haben. Nur hat hat man all zu oft vergessen, es zu erwähnen. Der Erzählstil ist unterhaltsam und gut zu lesen. Weitere Pluspunkte für mich waren der Blick in Agnes Gedankenwelt und die informative Zeittafel und der Quellennachweis am Ende des Buches.