Ein altes Anwesen, eine tragische Familiengeschichte und ein Geheimnis, das vor aller Augen am besten versteckt ist. Bereit für subtilen Schauer?
Auf dem Sterbebett und im Fieberwahn spricht Lord Ashton immer wieder von Celice – Ians kleine Schwester, die als Kind verschwunden ist. Doch neben der schmerzlichen Vergangenheit und der unumstößlichen Zukunft mit der sich Ian konfrontiert sieht, muss er Lord Ashton ein Versprechen geben, das nicht weniger unangenehm ist: Er soll das Gemälde im Treppenaufgang von Ashton Manor, das er so gut wie möglich meidet, nie aus den Augen lassen…
Die Geschichte umfasst nur knapp 160 Seiten und ist damit perfekt für all diejenigen unter uns geeignet, die viele angefangene Bücher sowie einen hohen SuB haben und trotzdem stets für ein neues Abenteuer bereit sind. Gleichzeitig bieten sich so natürlich nur begrenzt Möglichkeiten Charaktere greifbar zu machen und nicht nur die Geschichte voranzubringen, sondern auch Atmosphäre zu schaffen. In meinen Augen werde diese aber gut genutzt. Wir erleben vor allem zentrale Momente und lernen so die wesentlichen Charakterzüge bzw. den für die Handlung relevanten Kern der Figuren kennen. Knarrende Balken, Bewegungen im Schatten: All das kann ich mir auch gut zusätzlich vorstellen, wenn der Rest neugierig macht.
Ich habe die Geschehnisse gern verfolgt – und noch lieber mit @linhelest über den Inhalt diskutiert. Für mich hätte es noch ein bisschen düsterer sein können, dann hätte ich aber vlt. meinen Lesebuddy verloren.
Das Ende war ganz nach meinem Geschmack – und ähnlich atmosphärisch wie erhofft. Gefühle lassen sich manchmal vielleicht sogar noch besser rüberbringen, wenn nicht so viele Zeilen zur Verfügung stehen. (Zum Beispiel geht es dann nicht mehrmals um den Atmen, der angehalten wurde ohne es zu merken.) Mehr verrate ich aber natürlich nicht!
In der Kürze liegt die Würze: Schnappt euch das Buch, wenn ihr für kurze Zeit andere Seiten schnuppern wollt! Legt euch aber für den Fall der Fälle einen Stress-Keks bereit.