Laylay und der sterbenskranke Zeeto machen sich zusammen mit ihrem Baby Mtoto auf die Suche nach einem Heilmittel gegen die Wastelandseuche. Denn die Erde ist verwüstet. Gifte haben sich eingenistet und lassen die Menschen elendig sterben, sollten sie sich angesteckt haben. Die Suche nach dem Heilmittel erfolgt vor allem wegen Zeeto, dem es immer schlechter geht und der sich nur noch mit Medikamenten über Wasser halten kann. Doch so einfach ist das nicht. Denn kurz nach ihrem Aufbruch stoßen sie auf Laylays Mutter, die ihre so ganz eigenen Pläne mit Laylay und Zeeto hat.
Doch noch weitere mischen sich in das Spiel mit ein. Root 2.0, ser ein Cyberduell gewonnen hat und nun als Root der Roots das Sagen hat, gibt Anweisungen, die zu befolgen sind. Ser verfolgt ebenfalls siren Plan, der jedoch in eine ganz andere Richtung geht.
Können Laylay und Zeeto eine Möglichkeit finden, die allen gerecht wird? Die Zeit läuft ab, denn Zeeto hat nicht die Abwehrmechanismen, die Laylay und Mtoto aufgrund ihrer Fähigkeiten haben.
Endlich ein zweiter Teil. Schon "Wasteland" - der erste Teil - hat mich begeistert zurückgelassen. Dass ein zweiter Teil folgen wird, war eigentlich klar, denn der erste Band endet mit vielen offenen Fragen, die nun natürlich geklärt werden.
Das Ehepaar Vogt steht für außergewöhnliche Literatur. Ich bin immer wieder begeistert, wie die beiden den Spagat zwischen Sprache, Spannung und genialen Geschichten meistern.
Im zweiten Teil der Wasteland-Reihe begeben wir uns nun mit Laylay und Zeeto sowie deren Baby Mtoto auf die Suche nach einem Heilmittel. Denn - wie seit dem ersten Teil bekannt - ist Zeeto mit der Wastelandseuche in Berührung gekommen und seitdem krank. Er stirbt, sollte kein Heilmittel gefunden werden. Ein Gedanke, den Laylay nicht weiterführen will, denn sie weiß nicht, wie sie ohne ihn weiterleben soll. Also setzt sie natürlich alles dran, das Heilmittel zu finden.
Natürlich wird den beiden diese Aufgabe nicht einfach gemacht. Sie treffen auf viel Widerstand. Vor allem Laylays Mutter legt ihnen große Steine in den Weg, denn sie ist es, die die Immunität gegen die Wastelandseuche an Laylay weitergegeben hat. Und noch eine weitere Fähigkeit, die Laylay zugleich als Fluch und Segen ansieht. Denn Laylay ist eine Feralis, ein Mischwesen aus Wolf und Mensch. Mit Fähigkeiten, die unvorstellbar sind. Aber in Notfällen auch sehr nützlich. Nur, dass Laylay sich damit nicht richtig abfinden kann. Sie findet ihre Misch-Identität abstoßend und setzt sie nicht gerne ein. Aber sobald sie wütend wird oder sich aufregt, kann sie fast nichts dagegen tun.
Zeeto dagegen fühlt sich nutzlos. Einhergehend mit seiner bipolaren Störung, seinen Depressionen und natürlich der unheilbaren Wastelandseuche ist es eigentlich sehr nachvollziehbar, dass er sich aufgibt und alles tut, um Laylay zu helfen, ohne Rücksicht auf sich. Zeeto - der mir im ersten Teil schon sehr gut gefallen hat - schlich sich immer mehr in mein Herz und ich wollte ihn einfach nur in den Arm nehmen, ihm versichern, dass alles gut wird. Er hat mir so leid getan, weil seine Hilflosigkeit fast greifbar war.
Wer einen Roman erwartet, der nach den üblichen Mustern abläuft, wird hier jedoch nicht fündig. Das Autorenduo zeigt, dass es sich abseits dem Mainstream wohler fühlt und dies mit ausdrucksstarken Worten. Es wird gegendert, es wird geflucht, es geht blutig zu, es wird dystopisch, utopisch, biologisch. Es wird einfach genial, denn wir befinden uns "excuse me.... wir haben 2022". Und das zeigen die beiden auch. Nur in der Zukunft, also 50 Jahre später. Und es ist gut so. Es passt. Es ist richtig.
Auch die Verbindung Mensch-Maschine ist sehr gelungen. Denn die Hilfe, die Laylay und Zeeto von außerhalb bekommen, ist ungewöhnlich. Hier fällt natürlich die "ungewöhnliche" Schreibweise auf. Statt die Pronomen er/sie gibt es "ser", da sich der Charakter Root 2.0 natürlich nicht als Mann oder Frau fühlt. Erst hatte ich wieder Probleme beim Lesen, weil ich solch eine Schreibweise natürlich nicht gewohnt bin, doch das hat sich schnell gelegt.
Das Buch endet so, wie man es sich wünscht. Und doch bleiben kleine Hintertürchen offen für - vielleicht - einen dritten Teil. Denn ein Wiederlesen mit den beiden so sympathischen Protagonisten Laylay und Zeeto könnte ich mir sehr gut vorstellen.